"Ich bin weniger Feuerwehr-verrückt", schmunzelt Christa Merker, sie ist aber mit einem Mann verheiratet, dem das riesen Spaß macht. Sie kümmert sich deshalb schon seit fünf Jahren um die Homepage und ist stolz auf die alten Fotos, die sie trotz eines Hackerangriffs retten konnte. Inzwischen hat sie aber auch gelernt, wie die alten Geräte funktionieren. Ihre größte Freude ist, wenn bei den Vorführungen Pferde im Einsatz sind. Ihr Mann Adalfrid berichtet von den Anfängen. 1976 - vor 40 Jahren - wurden die alten Geräte in Scheunen gefunden oder sonstigen Abstellorten. Die fünf Feuerwehren von Burgdorf haben dann angefangen, die alten und fast verrotteten Geräte wieder zu restaurieren. In vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden haben sie daran gearbeitet: Um eine alte Spritze wieder funktionstüchtig zu machen, müssen durchaus mal mehr als 1000 Arbeitsstunden investiert werden.

Adalfrid Merker schwärmt von den Vorführungen, für die die Mannschaft des historischen Löschzugs "gemietet" werden kann. Örtliche Handwerker errichten ein Haus, und wenn es dann brennt, rückt zunächst die Bürgerwehr an und versucht, mit Eimern zu löschen. Dann werden die Nachbarorte alarmiert, aus denen dann die Handspritze anrückt. Die Förderleistung liegt aber nur bei 200 Liter pro Minute - und das alles mit Muskelkraft, also kein Vergleich mit heutigen Fahrzeugen. Mindestens acht Mann müssen dabei sein, erläutert Merker. So sind die Leute vom historischen Löschzug immer auf der Suche nach Nachwuchs, der sich beteiligt.

Der historische Löschzug hat einen "Vorteil", lächelnd erzählt Helmut Laue von einem "geplanten" Einsatz in Flensburg. Über mehrere Tage zog der Löschzug in Fuß- und Wagenbegleitung übers Land zur "Brandstelle". Schwieriger als der lange Fußmarsch war eher die Fernseh-Begleitung, verrät er heiter. Ihn fasziniert und begeistert immer wieder, das Gerät aus Großvaters Zeiten zu pflegen und zu zeigen. Immerhin 196 Mal haben die Feuerwehrleute ihre historischen Schätze schon zeigen können. Nur das geringe Interesse der jugendlichen Feuerwehrleute macht Laue manchmal traurig. Er wäre erfreut, wenn sich mehr Technikbegeisterte melden und mitmachen - egal, ob Mann oder Frau. Sie müssen nicht mal unbedingt in der Feuerwehr sein, aber vielleicht fördernde Mitglieder, hofft er. Zum Glück hat die Stadt Burgdorf Gebäude zur Verfügung gestellt, wo die historischen Geräte sicher untergestellt sind. Dafür sind die Gäste der Plattenkiste dankbar.

Von Montag bis Freitag heißt es zwischen 12 und 13 Uhr bei NDR 1 Niedersachsen "Die Plattenkiste - Hörer machen ein Musikprogramm" und die Sendung wird komplett von den Gästen gestaltet.  In der Sendung können sich Vereine, Clubs, Organisationen vorstellen - egal ob Chor, Surfclub, Theater- oder Selbsthilfe-Gruppe. Informationen zur Bewerbung unter www.ndr1niedersachsen.de.